Work-Life-Balance? Gut gegen Böse?
- Mi. Rozek
- 17. März
- 2 Min. Lesezeit
Work-Life-Balance – ein Begriff, der in unserer modernen Arbeitswelt fast schon ein Mantra geworden ist. Die Idee dahinter: Arbeit und Leben müssen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, um Überlastung zu vermeiden und ein erfülltes Leben zu führen. Doch je länger ich mich mit diesem Konzept beschäftige, desto mehr frage ich mich: Stimmt das eigentlich?
Die problematische Trennung von „Work“ und „Life“
Das Konzept der Work-Life-Balance suggeriert, dass Arbeit und Leben zwei gegensätzliche Pole sind – als ob Arbeit per se etwas Negatives wäre, das es durch ausreichend „Leben“ auszugleichen gilt. Doch wenn ich Arbeit und Leben als Gegensätze begreife, entsteht eine Konkurrenzsituation: Das eine raubt mir Energie, das andere gibt sie mir zurück. Diese Denkweise finde ich problematisch, denn sie fördert eine Haltung, in der Arbeit zwangsläufig als Last empfunden wird.
Erfüllung statt Balance
Ich glaube nicht mehr daran, dass Arbeit und Leben sich gegenseitig ausschließen sollten. Vielmehr geht es für mich darum, in beiden Bereichen Erfüllung zu finden. Wenn ich meine Arbeit als sinnvoll empfinde, wenn sie mich motiviert, ich mich entwickeln kann und sie mir Freude bereitet und, wenn ich mich mit Menschen umgebe, die mich inspirieren, dann brauche ich keine Balance im klassischen Sinne. Vielmehr entsteht eine natürliche Integration zwischen beruflichen und privaten Aspekten meines Lebens.
Was bedeutet das für den Alltag?
Statt nach einem perfekten Gleichgewicht zu streben, sollten wir uns fragen: Was gibt uns Energie? Was macht uns zufrieden? Das kann für jeden Menschen unterschiedlich sein. Das können inhaltliche Themen sein, das ist Wachstum, das ist Verbindung mit Menschen und Sinnhaftigkeit. Entscheidend ist nicht die Balance, sondern die Qualität der Zeit, die wir in beide Bereiche investieren. Und hier sollte natürlich nichts zu kurz kommen.
Ein neues Verständnis von Arbeit und Leben
Statt die Work-Life-Balance als Ziel zu setzen, plädiere ich für ein neues Verständnis von Arbeit: Sie sollte ein Teil unseres Lebens sein, der uns genauso erfüllt wie unsere Freizeit. Natürlich bedeutet das nicht, dass wir keine Erholungszeiten brauchen – im Gegenteil. Doch wenn wir anfangen, Arbeit nicht als Gegensatz zum Leben zu sehen, sondern als einen Bestandteil davon, können wir unsere Zeit bewusster gestalten und mehr Zufriedenheit gewinnen.

Wie siehst du das? Ist die klassische Work-Life-Balance für dich noch zeitgemäß, oder braucht es ein Umdenken?
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